Sonntag, 30. März 2008

Ein ganz normaler Tag am Äquator ...
manchmal ist es schon zum verrückt werden. Heute zum Beispiel: wieder einmal von oben bis unten durchgeweicht von einem 200m Weg von der Bushaltestelle zur Wohnung. Ok, muss zugeben, dass meine Lernfähigkeit in diesem Bereich ein bisschen zu wünschen übrig lässt. Langsam müsste ich es doch internalisiert (tolles Wort) haben:
7 Uhr Sonnenaufgang,
knallende Sonne spätestens um 10 Uhr,
nicht auzuhaltende Hitze und blauer Himmer von ca. 10 bis 14 Uhr,
Wolken verhindern direkte Sonneneinstrahlung ab 15 Uhr,
es riecht nach Regen ab 15:30 Uhr,
es schüttet wie aus 1000 Kübeln zwischen 15:30 Uhr und 17:30 Uhr,
angenehme Kühle (ca. 28 Grad) und Luftfeuchtigkeit von mindestens 98% beenden den Tag,
19 Uhr Sonnenuntergang

Und trotzdem, den Regenschirm vergesse ich regelmäßig und werde dafür auch zu regelmäßig bestraft! Ab heute: Knoten ins Taschentuch!!

Dienstag, 25. März 2008

Sonne, Strand und Palmen ...
nun ist das Wochenende schon wieder vorbei und ein ganzer Berg Arbeit wartet auf meinem Schreibtisch. Ach ja, und ich habe einen indonesischen Stempel im Reisepass ;)
Und wie vorausgesehen, haben rund eine Million Singapurianer die gleiche Idee gehabt und haben den freien Freitag fuer ein langes Wochenende in Bintan genutzt. Gluecklicherweise sind Singapurianer, wie schon desoefteren festgestellt, tendenziell faul.
Das bedeutet in diesem Fall, dass die Resorts im Norden der Insel ausgebucht waren. Aber kein Problem .... wir wollten sowieso an die Ostkueste.
Also ging es fuer eine Stunde weiter mit dem Van auf einer abenteuerlichen Fahrt. Entspannung pur, Nasi Goreng, Garnelen in Massen .... kein schlechtes Wochenende! Alles weitere in Bildern auf der rechten Seite ....

Freitag, 21. März 2008

Frohe Ostern ....
wunderschöne Ostergrüße nach Deutschland! Wir haben hier nur heute, am Karfreitag Feiertag. Aber das reicht für einen kurzer Inselhopper nach Indonesien. In knapp 3 Stunden geht's zur Fähre und dann ab an den Strand und in die Sonne. Hoffentlich kommen nicht alle Singapurianer auf die gleiche Idee :/

Montag, 17. März 2008

Montag morgen ....
Nach der gestrigen Weltreise von chinesischer (und äußerst schmerzreicher) Druckmassage in Chinatown zu schrecklichem mexikanischen Essen in Holland Village, steht heute morgen Verhandlungstraining nach US Konzept an. Ehrlich gesagt, hätte ich nicht gedacht, dass mir das Fach Spaß machen wird nach den ganzen Ego-Durchhängern bei unserem damaligen Verhandlungsseminar in Leverkusen. Das nenne ich Lichtblicke! Vielleicht bin ich doch nicht so eine Verhandlungsniete wie ich immer dachte. Heute hatte ich dann auch gleich mal einen chinesischen Mitstudenten vor mir: Englischkenntnisse beschränkt, Zustimmung ausufernd, Widerspruch unbekannt. Juhu! 
Das lag bestimmt an meiner fantastischen Vorbereitung bei ebenso fantastastischem Frühstück:
Sonnenblumenbrötchen mit Nutella und braunen Matschbananen *hahaha* Kann schon mindestens die Hälfte der Leser die Nase rümpfen sehen, aber ist wirklich lecker! Mut zu Unbekanntem!

PS.: Ach so, Happy St. Patricks Day!

Sonntag, 16. März 2008

So gar nicht hot & dirty ...
endlich war es so weit. Wir haben endlich eine Möglichkeit gefunden, Steamboat essen zu gehen. Erklärung für alle, die gerade die Stirn runzeln: Der Steamboat ist ein mit kochendem Wasser gefüllter Topf in der Mitte des Tisches. 
Die Zutaten werden dann selbst zubereitet und im Wasser gegart. Ach so, und es hieß zwar Thai-Steamboat, aber war eigentlich eher Chinesisch. Nur die Chillisauce hatte Thai-Charakter. Da es Flat-Rate Buffet gab, konnte Shane mal wieder nicht genug kriegen. ALLES musste ausprobiert werden. Also haben wir am Ende Qualle, Tintenfisch, "Fischkleber" (das hieß so!!) und andere sondersame Sachen probiert. Zum Glück gab es auch Riesengarnelen und Shrimp-Dumplings! Und wieder war es lehrsam und unterhaltsam, die intra-nationalen Unterschiede der Essgewohnheiten zu studieren:

Howard (USA, Taiwan): Musterbeispiel im Stäbchenschlürfen, Scharfe Chillisauce macht 'high' und die Riesengarnele wird erst aufgebrochen, dann das Gehirn ausgeschlürft und anschließend der Rest gepellt und mit Chillisauce gegessen.

Shane (Canada): ganz Europäisch werden die Riesengarnelen ausgepuhlt und gegessen ;)

David (Irland, Japan): Milo (=Kakao) soll gegen Chillischärfe helfen und die Riesengarnelen werden einfach mal komplett gegessen. Das Gehäuse sorgt doch erst für den richtigen Biss! Das hat David wahrscheinlich in Japan gelernt ....

Nachdem wir dann bergeweise Riesengarnelen verdrückt und alle den Chillischärfe-Kontest mehr oder weniger unversehrt überstanden haben, ging es zum Emerald Hill in eine Martinibar. 
Mit dem Hot&Dirty Martini wollten Ben und ich heute auch nochmal mutig sein .....
Nix da! Das war wohl mit großem Abstand der ekelhafteste Drink, den ich je getrunken habe. Da half nur "Ex oder Ar*". Auf jeden Fall war der NICHT Hot & Dirty!

Freitag, 14. März 2008

Wofür Professoren nicht alles gut sind ...
sie unterrichten uns nicht nur in so spannenden Fächern wie Finanzmanagement, Risikomanagement, Marktforschung, Strategisches Management ....
Nein, sie erinnern uns auch immer wieder daran, warum wir hier sind. Zum Glück, sonst würde ich das glatt vergessen!
Originalauszüge:
Wir sind hier "to make big money faster than your competitor". - Oder etwa nicht? "Do you think you are doing an MBA to go to the temple?" - Mmmh, vielleicht sollte ich das in Erwägung ziehen, wenn es mit dem Guan Xi nicht klappt ;) 
Hohe Erwartungen in luftiger Höhe ...
Donnerstagsvorlesung vorbei. Was nun? Freitag frei! Logische Schlussfolgerung: Zeit zum Feiern! Also ging es gestern in die berühmt berüchtigte New Asia Bar im 72. Stock des Fairmont Hotels.
Und so war's: Ausblick = Super; Musik = geht so, aber zu laut zum Unterhalten; Gesellschaft = viel zu schicki-micki für meinen Geschmack; Preis = oberer Durchschnitt (d.h. 6-9 Euro für Cola und Bier); Tanz-Fun-Faktor = leider kein Platz; Sonstiges = strenger Dress-Code. Gesamturteil: Hat sich nicht wirklich gelohnt.

Aber wir sind dann weitergezogen ins Chijmes - ganz chilliges altes Kolonialgebäude voll mit Restaurants, Bars und Clubs. Entscheidung war auch ganz schnell gefällt: Insomnia. Also rein.
Hier der direkte Bewertungsvergleich: Ausblick = gibt es nicht; Musik = GENIALE Live-Musik; Gesellschaft = Rückzugsloch der Westler; Preis = ok (d.h. 5-6 Euro für Bier und Cocktails ab sagenhaften 8 Euro ;)); Tanz-Fun-Faktor = sehr hoch; Sonstiges = auch hier hofft asiatische Schönheit auf westliche Männlichkeit. Gesamturteil: Hin, wenn du in Singapore bist!

Sonntag, 9. März 2008

Singapur auf Verbrecherjagd ...
vor ungefähr 10 Tagen ist Mas Selamat bin Kastari aus dem Gefängnis ausgebüchst und seitdem der am meisten portraitierte und gesuchte Mann Singapurs. Sogar in Wikipedia gibt es einen Eintrag inklusive Lebenslauf (http://en.wikipedia.org/wiki/Mas_Selamat_bin_Kastari).
Bushaltestellen, Busfenster, MRT-Stationen, Einkaufszentren - alles tapiziert mit Suche! Postern. Ich weiß zwar nicht, ob das im kausalen Zusammenhang steht, aber seit der letzten Woche sitzen auch alle 100m bewaffnete Einsatzkräfte entlang der Straße zur Uni auf Armeehöckerchen und schlürfen ihre Suppe. Was für eine Aufregung! Panische Eltern fordern die Bewachung der Schuleingänge und Kindergärten. Und trotzdem scheinen die Einsatzkräfte ratlos. 10 Tage und keine Spur!
Man stelle sich das bitte in Singapur vor. Dabei kann das doch nicht so schwer sein: Insel, ein Gebiet kleiner als Berlin, begrenzt durch Ozean, Kamerüberwachungen überall ...
Eine Gefährdung der Sicherheit des Landes: eine Katastrophe und eine peinlich betroffene Regierung.
More than footprints ...
A broad expanse of smooth, water-filmed sand
stretches from a grass-line on the left
to the uneven froth of dying waves on the right;
from tips of your toes to the horizon;
from the side of your vision,
across your nose and off into the distance.

Behind you, a dual line of wandering footprints
are the only sign that someone has walked this beach.
Leaving clues of size, shoes and speed
but no glimmer of purpose, achievement and personality.

And soon the tide will remove even this.
As though no one came this way or went that direction.

Leave more than footprints.

- David C. Nelson -

Samstag, 8. März 2008

Mmmmh Sushi ....
heute nur ein kurzes Lebenszeichen. Die erste Woche im neuen Trimester ist überstanden, die Kurse alle so weit ganz interessant und scheint wohl in den nächsten Wochen viel Arbeit zu werden. Viele neue Gesichter: die neue Truppe aus St. Gallen ist gekommen, außerdem noch ein Holländer und ein Chilene. Dann sind ja alle Kontinente vertreten! Zu Hause in der Welt!
Gestern waren Ben, Kenji und ich mal wieder Sushi essen und es war ja mal wieder sooooo lecker! Es geht nichts über Sushi. Na gut, Thai Currys kommen da vielleicht ganz nah ran. ;)
So, jetzt muss ich auch schon wieder los. Heute abend ist mal wieder große MBAler Party im 1NiteStand .... was genau geplant ist, ist noch alles ganz geheim .... abwarten ....

Dienstag, 4. März 2008

Stinkfrucht verboten! ...
In allen öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen Plätzen sind Durians (Stinkfrüchte) verboten. Große Rot-weiße Verbotsschilder weisen dich bei jeder Gelegenheit daran. Man könnte meinen, diese ganzen Verbotsschilder einfach nur ein Abschreckmechanismus der Singapurianischen Regierung ist. Ich habe auch schon darüber gelächelt. Es ist ja nicht nur das Durianverbot. Dort Fahrradverbot, da Trinkverbot und dort Handyverbot! Auch im Bus vor ein paar Tagen starrte mich ein Durianverbotsschild an - groß und rot!
Aber eine Sache war doch anders. Nase rümpfen .... es stinkt .... Hilfe, einatmen ist keine gute Idee. Nach spätestens zwei Minuten kann ich die Luft nicht mehr anhalten. Ich muss mich sehr überwinden, tatsächlich einzuatmen. 
Es stinkt - nach verfaulten Eiern, abgelaufener Fertigsuppe, Stinktiersekret .... 

PS.: Der Gestank ließ während der gesamten Busfahrt nicht nach. Ich werde mich in Zukunft über jedes Durianverbotsschild freuen!

Sonntag, 2. März 2008

"Analysis Paralysis" .....
Ich sitze gerade in einem Seminar. Ja richtig gelesen - an einem Sonntag. "Analysis Paralysis" ist ein Zitat unseres Professors, um die Unfähigkeit zu Taten zu verdeutlichen. Interessant, wahr - Denkanstoß.

Samstag, 1. März 2008

Lebensgefahr alltäglich ...
in Saigon fahren laut Statistik rund 3 Millionen Motos rum. Die Dunkelziffer vermute ich also mal so bei um die 5 Millionen. Gefühlt sind es 10 Millionen. Das Vorhaben, auf die andere Straßenseite zu kommen erweist sich unter diesen Bedingungen als wahrliche Herausforderung. 
Ich glaube ganz fest daran, dass ich diese Straße überqueren kann. Nachdem ich einige Minuten vergeblich auf ein "Los!" gewartet habe, laufe ich einfach los. Nicht vergessen: Einatmen - Ausatmen. Uhaaaa, schon wieder kommen von links und rechts und vorne und hinten eine Wand auf mich zu. Aber nein, immer Einatmen und Ausatmen, die Augen sind gerade aus auf das Ziel gerichtet. Und ich erinnere mich daran, dass ich fest daran glauben wollte, die andere Seite zu erreichen. Motorenschnarren und Hupen. Ich stehe offensichtlich im Weg. Nicht Anhalten! Inzwischen bin ich mitten im Gewühl. Und eine Minute später stehe ich auf der anderen Seite. Puuh!
Ein paar Schrecksekunden und Erleichterungsminuten älter, habe ich nun auch einen Vietnam-Stempel in meinem Reisepass ...