Dienstag, 25. November 2008

Von Kamasutra bis Sari ...
So, nun bin ich schon drei Tage in Khujaraho. Irgendwie ist das ein perfekter Ort zum Steckenbleiben. Und nach 3 Tagen wissen inzwischen auch fast alle Shop-Besitzer, dass ich NICHTS kaufen will und stroemen nicht mehr pausenlos auf mich ein. Trotzdem kann man sich auch hier vor Aufmerksamkeit nicht retten. Wenn ich wollte, haette ich wohl schon mindestens 10 Heiratsantraege annehmen koennen. Die einheimischen Herren haben sich die 1000enden Kamasutrastreifen auf den Tempeln wohl alle sehr zu Herzen genommen. Diese Inder!
Aber mal davon abgesehen, trifft man auch hier wieder sehr nette Einheimische. Raju, zum Beispiel hat mich gestern im alten Dorf rumgefuehrt und gleich seinen Freunden Kisuru und Yanki vorgestellt, die mich dann sofort zum Tee eingeladen haben. Yanki, die Ehefrau musste mich dann auch unbedingt eine schicke Hindustan Nadi aus mir machen mit Sari, Bindi, Bangles und rotem Heiratsstreifen im Haar. Ich musste ausserdem versprechen, heute morgen zum Fruehstueck zu kommen und eine Abendesseneinladung habe ich auch schon!
Fuer den Rest des Tages sind wir dann mit dem Motorrad durch die umliegenden Doerfer geduest. Da kommen sonst wirklich KEINE Touristen hin. Zumindest war ich wohl die Jahreshauptattraktion neben den Wahlveranstaltungen der 17 Kandidaten, die uebermorgen zur Praesidentenwahl antreten. Aus diesem Grund fallen auch in den naechsten Tagen alle moeglichen Busse und Verkehrsmittel aus. Naja, mal schauen, wie es morgen weitergeht ...

khajuraho

Sonntag, 23. November 2008

Und Bilder gibt es auch wieder ....
Juhu, endlich mal ein Computer, bei dem man Fotos komprimieren kann. Bin nach einer langen Zugfahrtsodysees in Khujaharo angekommen. Erotische Tempel hoch drei - Kamasutra als Tempelkunst! Mehr davon spaeter, hier erst mal die letzten Fotos:

tansen, lumbini


varanasi

Samstag, 22. November 2008

Von Biki, Babu, Moni und Sheo ...
So, nachdem das gestern ja schon ganz schoen kulturgeschockt klang, hier noch mal eine kurze Entschuldigung fuer Varanasi. Ich hatte heute einen fantastischen Tag und habe super viele nette Leute getroffen. Wenn man dann also mal von dem ganzen "No boat, no tea, no postcard, no bindi, no massage ... no problem" absieht, trifft man doch sooo einfach nette Menschen, die nicht mit einem nur Geschaefte machen wollen:
Biki: der Seidenhaendler, der mir die ach so kleinen Unterschiede zwischen Seiden und Saris und Panjabi Kleidern erklaert hat und wir dabei mindestens 10 Chai Tees getrunken haben.
Babu: der, der in dem pinken Turm direkt neben der Totenverbrennung lebt und damit recht gluecklich ist und einfach nur sein Englisch ueben will.
Sheo: ein super suesser Opi, der mit mir den ganzen Nachmittag rumgelaufen ist und mir alle moeglichen Zeremonien und Rituale erklaert hat. Nebenbei sind natuerlich mindestens 10 weitere Chais verdrueckt .....
Moni: ein Maedchen mit dem ich am Haupt Ghat Schreiben geuebt habe.

Fuer morgen habe ich nun schon so viele Verabredungen, dass ich gar nicht weiss, wo ich anfangen soll!

Freitag, 21. November 2008

Leben und Tod in Varanasi ...
einmal tief durchatmen und ich bin in INDIEN!!!!! Grenze war ueberhaupt kein Problem, die erste Nacht haben wir zu viert in einem Doppelzimmer gegenueber vom Bahnhof in Gorakhpur verbracht, das erste Zugticket zu kaufen war schweisstreibend und nun bin ich seit gestern vormittag in Varanasi - wichtigste Stadt der Hindus am Ganges.
Nach den ganzen Vorwarnungen und Horrorstorys ueber Varanasi muss ich sagen, dass ich gestern eigentlich ganz positiv ueberrascht war. Der Schock kam dann erst langsam im Laufe des Tages ;) Mein Hostel ist direkt an den Ghats im alten Zentrum mit Blick auf den Ganges. Morgens und abends kann man hier ueberall die heiligen Prozessionene und Waschungen hautnah miterleben ..... ein tiefer Ausdruck des spirituellen Lebens der Hindus. Und gleich nebenan ist das groesste Verbrennungsghat, wo 24 Stunden am Tag Leichen verbrannt werden. Nur Sadhus, Schwangere und Kleinkinder werden nicht verbrannt. Die werden anstattdessen einfach nur so in den Ganges geworfen und dort wahrscheinlich von den ganzen Bakterien zerfressen. Ob das nun unbedingt besser ist? Das Wasser des Ganges ist um ehrlich zu sein abartig!!!!!! Auf 100ml Wasser schwirren dort angeblich umd die 1.5 Millionen Bakterienkulturen herum, waehrend in normalem Badewasser hoechstens 500 erlaubt sind. Entsprechend dickfluessig und oelig sieht es auch aus. Fast unglaublich, mit welcher Genugtuung sich die Hindus in diesem Wasser "reinigen"! Und ueberall mittendrin: die heiligen Kuehe. Mit einer unverstaendlichen Gelassenheit trotten die hier auch einfach in allen Ecken und den groessten Verkehrskreuzungen herum. Mmmh, einfach schlucken und den Faekaliengeruch ausblenden und weiterlaufen .....
Was fuer ein Gegensatz aus Ekel und Faszination!

Sonntag, 16. November 2008

Vom Fliegen ...
Marijke und ich haben uns heute auf das Abenteuer Paragliding eingelassen. Und obwohl ich anfangs dann doch etwas Bammel hatte, war das ja so gar nicht begruendet! Es war einfach nur obergenial!!!!!!!
Was ist schoener als Fliegen???? Und dann auch noch mit traumhaftem Blick auf den See von Pokhara, Serangkot und das Annapurna Massiv! Auf den letzten Bildern, das bin ICH!

Paragliding

Samstag, 15. November 2008

Alles war gut bis es bergab ging ...
Trekking auf dem beruehmten Annapurna Circuit, umgeben von 7000er und 8000er Bergen! Ja, das mussten wir in Angriff nehmen. Der gesamte Circuit dauert allerdings 3 Wochen. Dafuer war dann doch keine Zeit und keine Ausruestung da. Aber immerhin das letzte 4-Tages Stueck war erreichbar und so ging es dann am Montag morgen in einer aufregenden Busfahrt im Local Bus nach Naya Pul, dem Anfangspunkt im Annapurna Tal. Faszinierende Berge und atemberaubende Schluchten mit abenteuerlichen Aufstiegen und Abhaengen - ein bisschen schwindelig kann einem da schon werden. Nach zwei Tagen bergauf Gekraxel, haben wir am dritten Tag um 5 Uhr morgens die Muehen nicht gescheut und die letzten 200 Hoehenmeter bestiegen und waren ueberpuenktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel - 3210m. Ein Zwerg, verglichen mit allem, was man im 360Grad Panorama bewundern durfte! Leider ging es dann auch schon bald wieder bergab! Nach einem nepalesischen Fruehstueck mit Dal Baht (Linsensuppe mit Reis) und suessem Milch-Chai-Tee ging es dann unglaubliche 2200m steil bergab in einer 9stuendigen Odysee! Muskelkater vorprogrammiert. Zur Belohnung durften wir dann abends die heissen Quellen des Kalo Gandaki in Tatopani geniessen und haben uns dabei fast die Fuesse verbrannt. Alles weitere in Bildern:

Trekking im Annapurna Range


Seit gestern nacht sind wir zurueck in Pokhara und kurieren unsere geschundenen Beine! Das ist gar nicht so selbstverstaendlich: das Lebensgefaehrlichste an dem ganzen Ausflug war die Rueckfahrt mit dem Bus ueber wackelige Bruecken, durch Fluesse und lawinenueberschuettete Strassen.
Hier auch noch ein paar Bilder aus Pokhara und Bandipur:

Bandipur, Pokhara


Am Montag geht es fuer mich dann weiter gen Sueden Richtung indische Grenze zum Geburtsort des Buddhas, nach Lumbini.
Bis demnaechst!

Samstag, 8. November 2008

Von Sadhus, Yogis, Tibetern und sonstigen Hindus ...
so, nun auch noch etwas mehr zu meinen ersten Eindruecken von Nepal.
Ganz einfach: Eine handvoll Hindus mit einer Prise Buddhismus vermischen, ein paar tibetischen und ein paar mehr indischen Einfluessen hinzugeben und alles mit ein paar Elementen des Animismus, Naturheilern und tantrischen Praktiken vermischen und fertig ist die Nepalesische Mischung. Das ist doch ganz einfach, oder?!
Morgens durch die Strassen Kathmandus zu laufen ist zum einen fantastisch, weil noch nicht die Heerscharen an Trekkern unterwegs sind und zum anderen, weil man live die Puja mitbekommt. Puja, das ist der taegliche Gang der Frauen zu den Shrines und Tempeln, um Opfergabenteller an ihre Goetter und Verehrer zu geben und sich fuer den Tag zu wappnen. Und Tempel und Shrines stehen hier buchstaeblich in jedem einzelnen Innenhof! Religion und Spiritualitaet scheint hier tatsaechlich das gesamte Leben zu bestimmen. In den letzten beiden Tagen waren wir dann auch entsprechend ausfuehrlich Tempel-Hopping - von der groessten buddhistischen Stupa in Bodnath bis zum wichtigsten hinduistischen Tempelgelaende in Pashupinath. Dort waren wir dann Zeuge von Totenverbrennungen, haschisch-rauchenden Yogis und Sadhus und der Bedeutung des heiligen Wassers des Flusses Bagmati. Sehr sehr beeindruckend! (Fotos gibt es leider nicht so viele, das muss man erleben!)
Total verspiritualisiert sende ich liebe Gruesse in die Welt!
Morgen werden wir weiterfahren nach Bandipur und dort hoffentlich den Trekker-Massen fuer ein paar Tage entfliehen bevor es nach Pokhara ins Annapurna Tal so richtig in den Himalaya geht.

Hier auch schon ein paar Fotos, die ich hochladen konnte (dauert ewig):

Kathmandu

Freitag, 7. November 2008

Auf dem Dach der Welt: Kathmandu ...
Nepal ist toll! Reisen ist anstrengend! Kathmandu ist kalt! Es gibt zu viel zu sehen! Essen ist lecker!
So, nun mal etwas konkreter: Zwei Tage in Nepals Hauptstadt Kathmandu und schon sooo viel gesehen, dass es sich gar nicht in Worte fassen laesst. Der Verkehr hier ist chaotischst und das Smoglevel ist dank der vielen Tuk Tuks und Mofas ziemlich beachtlich. Das mal ausgenommen, ist Kathmandu ziemlich cool!
Heute waren wir unter anderem bei der groessten Stupa Nepals und dem bedeutendsten Hindutempel der Welt. An Superlativen mangelt es in Nepal definitiv nicht.
Heute abend steht noch Dachterassen-Hopping an. Mit einem warmen Pulli laesst sich das auch ganz gut aushalten!
Viele Gruesse und bis demnaechst.

Dienstag, 4. November 2008

First Glimpse of India: Bombay ...
Erster Tag vorbei. Bombay - Reizueberflutung Indien! Nach einem gesamten Tag Roadtripping, spielen meine Sinne verrueckt: Sehen, Riechen, Schmecken.
Roadtripping, das heisst erst mal Geduld und Chaos im indischen Verkehr: Ampeln werden manchmal beachtet, Blinker gibt es nicht, Spuren nicht vorhanden, permanente Verstopfung, Stau, lustig bemalte Tata-LKWs, schwarze motorisierte Rikshaws und Ochsen- und Handkarren die gesamte Strecke entlang.
Vorbei an dem groessten Slum Asiens, der Shantytown Dharavi, ging es ins kolonialbritische Herz Bombays. Der Unterschied koennte nicht groesser sein: absolute Armut versus Reichtum und Prunk. Das Victoria Terminus (oder auch Chhatrapati Shivaji Terminus), University of Mumbai, die Polizeistation - an britischem Kolonialbauprunk und Groesse wohl kaum zu uebertreffen. Und mitten drin ein riesiges Cricket Feld - der Nationalsport hat eben seinen Platz im Herzen der Stadt. Kulinarisch habe ich mein Lieblingsessen aus Singapore gleich am ersten Tag wiedergefunden: Palak Paneer (Spinat mit Cottage Cheese). Ausserdem habe ich natuerlich Neues ausprobiert: Paan, ein seltsamer Mix aus Kraeutern und Undefinierbarem, eingerollt in ein Blatt, der wie Shampoo oder Seife schmeckt und die Verdauung anregen soll. Ist auch notwendig, bei dem leckeren Essen!

Und ein paar Sachen musste ich schon lernen: Bei weitem nicht alle Inder sind Hinduisten! Muslime ueberwiegen in Bombay und die Familie, bei der ich hier untergekommen bin, ist tief katholisch. Daher auch die Verwirrung, ob es nun Bombay (ehemalig britisch, heute weiterhin genutzt von Muslimen und Christen) oder Mumbai (hinduistisch) heisst.
Baustellen sind ueberall, warum und wieso ist unklar und Fertigstellung unsicher. Man kann also nie wissen, ob Strassen und Bruecken offen oder geschlossen sind.

Montag, 3. November 2008

Das war's ...
inzwischen sitze ich beim Burger King im Abflugterminal des KLIA in Kuala Lumpur und warte auf meinen Flug nach Mumbai.
Die letzten Tage in Singapore wurden auch nochmal richtig gefeiert. Nach dem Partymarathon der letzten Woche, hatte ich am Sonntag nochmal so richtig einen Kater und zum kroenenden Abschluss waren wir noch mal in unserer Lieblings-Sushi-Bar mit Hafenblick.
Singapore habe ich heute morgen nun endgueltig verlassen. Ein paar Traenen sind in den letzten Tagen doch noch geflossen und bei der Einreise nach Malaysia habe ich mir heute morgen schon die erste Reiseverletzung zugezogen (Mutti, ich weiss, ich kann es einfach nicht lassen): Ueber meinem linken Auge waechst gerade eine riesige glaenzende, mit Kratzern verzierte Beule. Ich musste mich eben mit meinem gesamten Gepaeck nochmal lang legen. Der Brillenrahmen ist auch zerkratzt. Aber schlimmer kann es ja jetzt nicht mehr werden!
Unglaublich, aber wahr: Beim Einchecken gab es auch keine Probleme mit dem Gepaeck - mein gesamtes Hab und Gut in 20 kg verstaut.
Noch eine erschreckende Beobachtung zum Ende der Singapore Zeit: Ich hab mich in letzter Zeit immer mal wieder erwischt, wie ich eher Singlish als English gesprochen habe. "But I don knooooooowww" Wahrscheinlich komme ich naechstes Jahr dann mit Indlish nach Hause!
Ich werde den Blog so oft wie moeglich updaten. Also koennt ihr hier auf jeden Fall auf dem Laufenden bleiben. (Fotos je nach Upload Geschwindigkeit der Computer.)
Viele Gruesse!